Die beiden Theater-Kurse aus den Jahrgängen 8 und 11 hatten unter verschiedenen Aspekten die Aufgabe, das "Einfrieren" bzw. "Freeze" als wirkungsvolles theatrales Mittel zu inszenieren.
Die Freeze Position sollte in einem ‚Bühnenraum‘ stattfinden, die Umgebung sollte also nicht vollkommen zufällig, sondern überlegt sein.
Für den Kurs 8. JG: Irgendwo auf der "Bühne" sollte etwas Bewegliches/sich bewegendes eingebaut werden ("Freeze und moving things").
Für den Kurs S2: Da die Präsentationsleistung vor Publikum - die Präsentation von Dialogen - entfiel, sollten Sätze aus den Dialogen in das Freeze eingebaut werden mit den entsprechenden Emotionen...
Zusätzlich sollten per Foto Standbilder inszeniert werden.
Ein Standbild kann ganz viel erzählen – auch ohne Worte!
Bei dem Standbild „spricht“ die Spielerin/ der Spieler mit dem Gesicht (Mimik) und mit dem Körper, also mit den Armen, Händen(Gestik), mit der Körperhaltung, der Beinstellung usw. Um dem Betrachter die Aussage gut verständlich zu machen, muss man bei dem Standbild die Mimik, Gestik und Körperhaltung manchmal auch etwas übertreiben.
Die Videos und Fotos habe ich in Videos zusammengestellt, um einen kleinen Eindruck von der Theaterarbeit per Fernunterricht zu vermitteln, ein Experiment wie so vieles in dieser Zeit...
Jan Czerwinski
Theater macht Schule
Kampnagel 02. bis 05. Juni 2018
mit der Teilnahme des Theaterkurses Jahrgang 10 am 04. Juni um 11:30 Uhr
TUSCH und Tandem bringen Bewegung in die Schulen. Sie vertiefen die Zusammenarbeit zwischen dem Thalia Theater und Schulen. Ausgehend von Themen und Inszenierungen der Spielzeit 2015/16 arbeiten Schulgruppen mit Künstlern aus dem Theater und geben beim TUSCH und Tandem-Tag Einblicke in Prozesse und Arbeitsweisen. Präsentiert werden eigene Szenen zu Glauben und Religion, zum Umgang mit Geld, zu Liebe und Warten oder Ausflüge ins Reich der Phantasie. Dabei sind Schülergruppen der Jahrgänge 3- 13 aus der Grundschule Grumbrechtstraße, der Stadtteilschule Kirchwerder, vom Gymnasium Bornbrook, vom Katholischen Schulverband und weitere Schulen.
Unser Video zum Kulturabend kann man sich hier anschauen.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler aus den Theaterkursen des 2. Semesters im April 2012 an dem Schülerwettbewerb „Theater macht Schule“ mit ihrem selbst geschriebenen Stück „Elbphil – Harmonie oder Disharmonie?“ teilgenommen haben und im Mai die Bergedorfer Jugendtheatertage im Haus im Park eröffneten, wurden sie am 30. November für ihre schauspielerische Leistung vom Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung im Rathaus geehrt.
Im April bekamen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Schultheaterfestivals „Theater macht Schule“ die Möglichkeit unter professioneller Anleitung an Workshops teilzunehmen, ihr eigenes Stück auf einer großen Bühne zu präsentieren, sowie neun weitere Produktionen von anderen Schulen kennenzu-lernen.
Nach der Ehrung ging es gleich an die Proben für die nächste Produktion: Am 23. Februar zeigen S2- und S4-SchülerInnen in dem Jugendgroßprojekt „Woyzeck“ des Ernst-Deutsch-Theaters im Rahmen des „plattform-Festivals“ erneut ihre Begeisterung am Schauspiel auf großer Bühne.
Franziska Alpen | S4
Im September 2011 war das Gymnasium Bornbrook als Vertreter Hamburgs zum Schülertheater der Länder in Düsseldorf eingeladen. Das behandelte Thema lautete "Biographie. Theater" und wurde von Schülergruppen aus ganz Deutschland unterschiedlich interpretiert. Die Kritik der Jury zur Inszenierung unserer Schule lesen Sie hier...
Der S1-Theaterkurs des Gymnasiums Bornbrook aus Hamburg (Spielleitung: Imke Trommler, Christel Petry) hat sich szenisch mit der bekannten Ballade »Nis Randers« von Otto Ernst auseinandergesetzt. Ist diese alte Geschichte aus der Segelschiffzeit von der Art, dass sie heutigen Jugendlichen noch etwas zu sagen hat? Die Gruppe war davon überzeugt und stellte zum Beleg die zeitlos existenzielle Frage in den Vordergrund, was uns wirklich wichtig ist im Leben, so wichtig, dass man bereit wäre, dafür sein Leben zu riskieren oder gar hinzugeben.
Diese Frage beherrscht denn auch den Beginn der 40-minütigen Theaterproduktion: Auf einer großen Leinwand an der Rückseite der Bühne erscheinen die jungen, fröhlichen, sympathischen Gesichter der Mitspielenden, sie äußern sich zu eben dieser Frage, für was sie bereit wären, ihr Leben zu riskieren, für einen wichtigen Menschen etwa oder für eine große Überzeugung. Das sagt sich so leicht, was aber, wenn man wirklich gefordert ist? Die Szene wechselt, ein Video zeigt als Hintergrund und quasi Bühnenbild einen Baggersee, einige Mädels treffen sich dort, um Spaß zu haben, Jungens kommen dazu, sie reden über Stress zu Hause, über Beziehungen und Gewalt beim Fußballspiel. Schließlich will man schwimmen gehen, auch Tom soll mit hinein ins kalte Nass, und da er sich nicht getraut zuzugeben, dass er nicht schwimmen kann, kommt es, wie es kommen muss: Als alle wieder draußen sind, fehlt einer, Tom! Wummernde Herztöne, aufgeregte Beratung, aber dann schieben zwei Jungens alle Bedenken beiseite und schwimmen einfach hinaus, um Tom zu holen. Happy end also, lachende und flachsende Jugendliche, die vorn an der Rampe sitzen, »Was machst du für Sachen, eh ?«, Live-Musik »Stand by me«, Erleichterung bei allen und das unendlich gute Gefühl, das Richtige getan zu haben. Den Abschluss dieses Teils bildet ein Video, in dem ein beteiligter Junge diese Geschichte seiner Oma erzählt, und Oma revanchiert sich mit einer anderen Geschichte, die ihr dazu einfällt: die Ballade von Nis Randers.
In diesem ersten Teil des Stücks spielen die Protagonisten mehr oder weniger sich selbst, sie reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, viel Biografischen aus dem Alltag scheint da eingeflossen zu sein. Aber bekanntlich gehört es – zumal für Jugendliche – mit zum schwersten, sich selbst zu spielen, die nötige Distanz zur Rolle aufzubauen und so überzeugend und glaubwürdig zu wirken. Im Großen und Ganzen lösen die jungen Leute das gut, völlig konnten sie nicht verhindern, dass manches etwas gekünstelt und geschraubt wirkt, letztlich ist die Energie nicht immer stark genug, um über die Rampe hinweg auf den Zuschauer überzuspringen. Virtuos aber gehen die Hamburger mit dem Ineinandergreifen zwischen der medialen und der personalen Ebene um. Wie sich das Spiel der jungen Leute vor der Videoleinwand und das Spiel im Video miteinander verzahnen, das war großartig gelöst, wenn die Jugendlichen losrennen in Richtung Leinwand, hinter ihr verschwinden und sofort nahtlos wieder im Video auftauchen, dort weiterlaufen und im Baggersee abtauchen.
Doch dann wird auf einmal alles anders: dem realistischen Spiel des ersten Teils folgt in der Darstellung der Ballade von Otto Ernst eine durch und durch stilisierte, von theatralen Gestaltungselementen getragene szenische Umsetzung des Balladentextes. Die gelbe Regenschutzjacke (»Ostfriesennerz«) wird zur Einheitskleidung, es wird chorisch gesprochen, die Personenkonstellationen sind streng choreografiert. Der Text ist weitestgehend der Originaltext der Ballade. Er wird sehr eindringlich und mit viel Dynamik vorgetragen, vor allem auch der Anfang, der die tobenden Elemente schildert, durch die ein Schrei dringt, der verrät: einer ist noch auf dem untergehenden Schiff. Aber der Originaltext wurde auch aufgebrochen und erweitert: So klar wie in der Ballade ist es in dieser Interpretation nicht, warum man hinausgehen sollte in die tobende See, da gibt es viele Überlegungen für den Sohn, und es gibt viele Beweggründe für eine Mutter, dem Sohn die Rettungstat auszureden, ihn davon abzuhalten, sie ihm gar zu verbieten. Die Argumente sind so verschieden wie die Temperamente und die Charaktere der Mütter. Und so gibt es viele Söhne und viele Mütter, die die Kernfrage der Ballade von verschiedensten Seiten beleuchten. Schließlich kommt es zur Rettungstat, und hier erweisen sich die jungen Leute aus Norddeutschland als Kenner der Szenerie: Wie sie die Höllenfahrt vom Ufer zum Schiffswrack darstellen, taumelnd, mit Seilen aneinander gebunden, die Köpfe im Wasser (eines Eimers), mit nackten Oberkörpern den Elementen trotzend, das ist toll anzusehen und reißt mit. Das Ende ist bekannt: Der Schiffbrüchige ist Uwe, der verschollen geglaubte zweite Sohn der leidgeprüften Mutter, die gute Tat wird also belohnt und auch diese Geschichte findet ein gutes Ende. Und folgerichtig
schließt das Stück mit der kurzen Videosequenz, in der der Enkel seiner Oma bescheinigt: »Klasse Geschichte, Oma!«
Summa summarum: Dramaturgisch wurde die Geschichte nur sehr mühsam durch die Handlungsparallelen von Teil 1 und Teil 2 und die verbindenden Videosequenzen zusammengehalten. Das ist der Entstehungsgeschichte geschuldet, bei der zuerst nur die Gestaltung der Ballade vorhanden war, der dann ein zweiter, biografisch orientierter Teil vorangestellt wurde, der das Stück kompatibel machen sollte für das Thema des SdL in Düsseldorf. Entschädigt wurde man durch die große Dynamik und Authentizität der Darstellung sowie die engagierten und wahrhaftig agierenden Spieler, insbesondere im Balladenteil.
(Werner Taube)
aus: Bundesverband Theater in Schulen e.V. (Hrsg.): Biografie.Theater (Fokus Schultheater, Band 11), edition Körber-Stiftung 2012, S. 41-43.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors und der edition Körber-Stiftung.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit des 11. Bandes Fokus Schultheater finden Sie bei der edition Körber-Stiftung.
4 Theaterkurse erarbeiteten zwischen September 2010 und Mai 2011 Choreographien zur Musik von C. Orffs Carmina Burana. Die Ergebnisse wurden bei zwei Aufführungen im Mai präsentiert, die in Kooperation mit der Kantorei der Maria Magdalenen Kirche in Reinbek durchgeführt wurden. Beteiligt an diesem Projekt waren über 200 Mitwirkende.
Klasse 5a, DSP 10, DSP S1 und DSP S3 Die Kurse werden gecoacht von den Tanz- und Theaterpädagoginnen G. Lundbek und M. Castello, Regie Chr. Petry
Unterstufenchor des Hansa-Gymnasiums, Ltg. E. und M. Solinsky Kantorei der Maria Magdalenen Kirche Reinbek, Ltg. H. Petry
Außerdem wirken 3 Gesangssolisten und professionelle Instrumentalisten mit.